Der Blaue Rheydter


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Teilnehmende Künstler:
Gabriela Drees-Holz, Wolfgang Hamacher, Waleed Ibrahim, Hotte Jungbluth, Beate Krempe,
Waltraud Knops, Daniela Löh, Daniel Michels, Wolfgang Ruske, Inge Wagner, Gregor Wosik,
Marina Yakovenko

Gastkünstler:
Georges Burki (Schweiz), Fabian Kieven, Stachel, Heiermann Hunters

Das Thema der 16. Rheydter Kunsttage hieß "FREIHEIT". Dieses Thema wurde in verschiedenen Facetten aufgegriffen und dargestellt. Ausgehend von einer Kunstausstellung der Künstlervereinigung "Der Blaue Rheydter e.V." wurde die Veranstaltung durch weitere Angebote ergänzt. So wurde ein Gemeinschaftskunstwerk im Außenbereich des Bahnhofs unter Beteiligung der Besucher geschaffen, das lebhafte Diskussionen auslöste. Zum Gemeinschaftskunstwerk trug auch eine Jugendgruppe ukrainischer Flüchtlinge bei, die das Thema Freiheit sehr individuell interpretierte.

 

Im Beiprogramm konnten die zahlreichen Besucher musikalische Darbietungen von Künstlern unterschiedlicher Richtungen genießen. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort der Kulturdezernentin Christiane Schüßler. Am Abend der Vernissage traten Künstler aus den Reihen der "Blauen Rheydter" auf mit Texten zum Thema Freiheit. Der Lyriker "Stachel" trug in einem Videobeitrag selbst vertonte Klassiker zum Thema vor. Ein großer Teil des Abendprogramms wurde durch Georges Burki gestaltet. Der international agierende Künstler aus der Schweiz ist in ganz Europa mit seinem Jazz-Trio unterwegs. Für die Rheydter Kunsttage hatte er eine Weltpremiere mitgebracht, zum ersten Mal ein für ihn ganz neues Genre präsentiert. Mit einer von ihm selbst entwickelten KI hatte Burki immersive Videos hergestellt und diese dann mit Livemusik auf der elektronischen Geige begleitet. Dabei flossen auch Aufnahmen von Kunstwerken der ausstellenden Künstler ein, so dass es eine direkte Verbindung von realer zu virtueller Kunst gab. Die Eröffnungsveranstaltung war so zahlreich besucht, dass nicht alle Besucher die Darbietungen im Saal verfolgen konnten. An den drei Kunsttagen wurden insgesamt etwa 500 Besucher gezählt.

 

An den folgenden Tagen stand die Ausstellung der Kunstwerke im Fokus, auch hier kam es zu vielfachen Diskussionen mit den Besuchern. Für die musikalische Begleitung am Samstag sorgte Fabian Kieven, der als "Tagmata" schon bei verschiedenen Kunstprojekten aufgetreten ist. Seine elektronische Musik tauchte die Ausstellung in eine neue Klangwelt. Das Musikalische Programm am Sonntag wurde von den "Heiermann Hunters" gestaltet, einer Band, die handgemachten Rock mit deutschen Texten präsentierte. Die gesamte Ausstellung blieb noch eine Woche länger geöffnet und wurde Bestandteil des städtischen c/o Parcours mit einer guten Besucherresonanz. Gefördert wurden die 16. Rheydter Kunsttage vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach.

 

Vom gesamten Event wurde von Christof Knops (intwomedia) ein professionelles Video gedreht
> Video hier ansehen

 

„Der Blaue Rheydter“ ist jetzt ein eingetragener Verein
Gemeinnützigkeit vom Finanzamt bestätigt
Internationale Aktivitäten

 

Die im Jahr 2009 gegründete freie spartenübergreifende Künstlergemeinschaft, die sich im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt unter dem etwas selbstironischen Namen mit Hinblick auf die international bekannte Künstlergruppe „Die blauen Reiter“ zusammengeschlossen hatte, ist jetzt ein eingetragener Verein und als gemeinnützig vom Finanzamt anerkannt. Diese Maßnahme wurde aufgrund von Streitigkeiten um den Namen „Der Blaue Rheydter“ notwendig, die allerdings zu Gunsten der Künstlergruppe amtlich entschieden wurden.

Anfang der 1900er Jahre, aber nur kurze Zeit bis zum Beginn des ersten Weltkriegs, bestanden „Die blauen Reiter“ und hatten mit Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke, Gabriele Münter, Alexej Jawlensky, Paul Klee und anderen Künstlern eine neue Ära der Kunst begründet: den Expressionismus – wild, frei, gegen den Wind. „Freiheit“ lautet nun auch das Motto des Mönchengladbacher Künstlervereins für die diesjährigen Rheydter Kunsttage vom 6. bis 8. September 2024.

Durch die Gemeinnützigkeit können jetzt Spenden entgegen genommen und mit einer amtlichen Spendenquittung bestätigt werden. Darüber hinaus haben "Die Blauen Rheydter" eine Fördermitgliedschaft ab 60 Euro Jahresbeitrag eingerichtet, die mit einem Kunstwerk als jährlichem Dankeschön belohnt werden wird.

Wollte die Künstlergemeinschaft ursprünglich den Stadtteil Rheydt mehr in den Fokus der Mönchengladbacher Kunstszene rücken, hat sich der Radius der Aktivitäten – auch durch international tätige Mitglieder – mittlerweile weltweit ausgeweitet. So kam ein Mitglied vor wenigen Tagen aus Neuseeland zurück, wo es eine großformatige Kunstinstallation in der Kathedrale von Auckland zur Umweltproblematik - Thema Kunst als Umwelterhalt - präsentieren konnte. Andere Mitglieder der Blauen Rheydter sind jedes Jahr gefragte Teilnehmer, nicht nur in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten oder in den arabischen Emiraten bei Street-Art-Festivals. Seit der Verein beim Amtsgericht eingetragen ist, sind drei ebenfalls professionelle Künstlerinnen und Künstler aus Syrien, der Ukraine und Deutschland dem Verein beigetreten. Zur Zeit sind 14 Mitglieder aktiv. Die jährlichen Veranstaltungen – Rheydter Kunstfrühling und Rheydter Kunsttage im Herbst - werden mittlerweile in Kooperation mit dem Kunstsignal e.V. im Bahnhof Geneicken durchgeführt. Die Blauen Rheydter sind seit Jahren im Gespräch mit anderen Künstlervereinigungen und Städten vor allem am Niederrhein und beabsichtigen, sich in naher Zukunft weiteren Kooperationen und Events anzuschließen.




3. Rheydter Kunstfrühling 27.-28. April 2024
Thema: Aus!?Wege

 

 

Hier kann man sich das Video von Christof Knops ansehen

„Der Rheydter Kunstfrühling ist nicht nur eine Ausstellung, sondern ein Ausdruck unseres gemeinsamen Engagements, die Kunst- und Kulturszene in unserem Stadtteil zu fördern und zu bereichern“, schrieb die Kulturdezernentin der Stadt Mönchengladbach Christiane Schüßler, da sie als Schirmherrin den Kunstfrühling nicht selbst eröffnen konnte. „Unter dem Motto ‚Kunst und Literatur‘ präsentieren die Blauen Rheydter im diesjährigen Kunstfrühling nicht nur die Werke ihrer Mitglieder, sondern fördern auch das Schreiben als künstlerischen Ausdruck. Mit besonderer Beteiligung junger Kreativer entstanden bereits im Vorfeld erste Berührungspunkte mit den Kunstformen und tragen nun im Rahmen des Veranstaltungsprogramms weitere Früchte. Es ist mir ein Anliegen, die nächste Generation von Künstler*innen und Literat*innen zu unterstützen und zu ermutigen, ihre Stimme und ihre Kreativität zu entfalten. Ich freue mich daher über diese besondere Entwicklung des Formates“, soweit Christiane Schüßler.

Seit den drei Jahren des Rheydter Kunstfrühlings wurde das Format immer mehr in Richtung ‚Kunst trifft Literatur‘ verdichtet. Was Christiane Schüßler andeutete, ist ein Workshop im Vorfeld, der von den Blauen Rheydtern für Kinder und Jugendliche zum Thema Gedichte und Kurzgeschichten schreiben, von ‚Stachel‘ (Künstlername) und Wolfgang Ruske organisiert und begleitet wurde.

Das literarische Programm begann am Samstag mit ‚Schubsengeln‘, einer Wortfindung des Dichters Peter Jansen, der mit seinen feinsinnigen Gedichten und Kurzgeschichten den Zuhörern einen ‚Schubs‘ verpassen wollte. Wer von uns braucht nicht mal einen Schubs (und ich möchte nicht weiter von mir – einen Tritt in den Hintern - sprechen). Frenetischen Beifall erhielt Klaus Walter mit seinen Melodies. Eine Uraufführung zum Thema "Vorwiegend heiter". Eine lyrisch-musikalische Lesereise mit den schönsten Erinnerungen an Heinz Erhardt, Hanns-Dieter Hüsch und Loriot. Klaus Walter ist nicht nur Profi-Schauspieler und Musiker, er stellt es auch dar. Die Mitglieder der ‚Melodies‘, ebenfalls Profi-Musiker, Doris Feldhusen Klavier und Jörg Feldhusen Akkordeon, sind meines Erachtens in der Show etwas zu kurz gekommen; sie hätten zumindest zwischen den Texten mehr Raum verdient. Aber wie Klaus Walter sagte, „wir sind noch am Üben“, das heißt, dass das Programm weiter im Entstehen ist. So war die applaudierende Forderung einer Zugabe für Klaus Walter eine Herausforderung, die er dennoch meisterte. Übrigens hat ein Mitglied der Blauen Rheydter – Sandra Giersch – dem Ensemble den Titel gegeben.

Nach der offiziellen Eröffnung des Rheydter Kunstfrühlings durch Inge Wagner, die auch das Grußwort der Schirmherrin vorlas, erfolgte ein Rundgang durch die Ausstellung, wobei Inge Wagner mehr zu den Werken der Künstler sagte. Danach gab es wieder ein Highlight mit einer Lesung von ‚Stachel‘, der mit seiner Stachellyrik die Zuschauer durch seine schauspielerische Mimik in seinen Bann riss.

Der Sonntag gehörte dem literarischen Nachwuchs. Während Inge Wagner den Besuchern aus der Hand las (obwohl sie keine Zigeunerin sei und dies kostenfrei mache), brachten vier junge Ukrainerinnen aus dem Workshop mit einer bewunderswerten Nonchalance ihre Texte zum Publikum und ernteten viel Beifall. Alle waren zwischen 15 und 18 Jahre alt. Märtha Rieke Spin (15 Jahre) war mit ihren Eltern aus Haltern angereist, um ihren Vortrag über Kurt Tucholsky und sein Friedensgedicht vorzutragen. Dazu hat sie eine ‚Friedenssäule‘ gestaltet, die sie den Blauen Rheydtern schenkte. Durch Ihren Vortrag, der viel Beifall ergab, wurde sie zum Mönchengladbacher Friedensmusikfest eingeladen und wird dort auftreten. Wolfgang Ruske gab anschließend ‚Ungereimtes‘ von sich, einerseits keine gereimten Gedichte, aber kurze Texte aus seinem Leben. Dabei knüpfte er an das Friedensgedicht von Märtha und das Gemälde von Gregor Wosik vor dem Bahnhof an und kam dann zu eigenen Erlebnissen in ungereimter Form.

Dies alles wurde mit musikalischen und dichterischen Einlagen von Hotte Jungbluth begleitet. Wolfgang Hamacher und sein Team, zu dem alle Blauen Rheydter entsprechend ihrem Talent gehören und den Kunstfrühling organisiert haben, hat sich sehr erfreut über den Zuspruch und die Reaktionen der Besucher gezeigt: „gelungen“.

© Wolfgang Ruske

 

 
Entwurf: Wolfgang Hamacher

 

Beteiligte Künstler und Künstlerinnen: Gabriela Drees-Holz, Sandra Giersch, Wolfgang Hamacher, Hotte Jungbluth, Waltraud Knops, Daniela Löh, Wolfgang Ruske, Inge  Wagner, Gregor Wosik. Als Gäste: Peter Jansen, „Stachel“ und die Jugendlichen aus dem Workshop.

27.und 28. April im Kunstsignal im Bahnhof Geneicken, Otto-Saffran-Straße 102, 41238 Mönchengladbach-Rheydt


Kinder und Jugendliche kamen ans Schreiben!

Der Rheydter Kunstfrühling steht vor der Tür, den die Künstlergruppe „Der Blaue Rheydter“ am 27. Und 28. April zum dritten Mal organisiert. Da an diesem Wochenende Kunst mit Literatur als Begleitprogramm dargestellt wird, boten die Blauen Rheydter dieses Jahr Kindern und Jugendlichen zwei Workshops an, in denen sie sich schriftstellerisch erproben konnten. Der Workshop „Gedichte“ wurde von „Stachel“ (seinem Künstlernamen), der Workshop „Erzählung“ von Wolfgang Ruske begleitet. Beide Workshops fanden im Künstlerhaus Watelerstr. 2-4 statt. Die Kinder und Jugendlichen können ihre Texte während des Kunstfrühlings vortragen.

 
Fotos: Gregor Wosik

 

7. März 2024 Gründungsversammlung des Vereins
"Der Blaue Rheydter e.V." i.G.

 

15. Rheydter Kunsttage
KI bedeutet für die Blauen Rheydter "Künstlerische Intelligenz"

„Du musst aber den Bericht dazu schreiben“, sagte mir Karl-Heinz Habrichgenannt Charly, der Fotograf des Lokalboten, den ich nur wenige Tage zuvor persönlich kennen gelernt hatte. Aber es war Sympathie auf den ersten Blick. Nun bin ich seit Jahrzehnten geschult, sachlich zu informieren, aber die 15. Rheydter Kunsttage hatten es gefühlsmäßig „in sich“. Inspiriert hat mich dazu Inge Wagner, die anstelle der verhinderten Kulturdezernentin der Stadt Mönchengladbach, die wie schon in den Jahren zuvor Schirmherrin der Rheydter Kunsttage war, in ihrer souveränen Eröffnungsrede, in der sie auch persönliche Erlebnisse mit ihren Enkelkindern zum Thema der Kulturtage „Mit und ohne – Künstlerische Intelligenz“ angesprochen hatte. Bevor Inge Wagner auf die beteiligten Künstler und ihre Werke einging, hatte der Singing Songwriter und Poet Horst Jungbluth, bekannt unter dem Pseudonym „Hotte“, ein Lied zu Ehren des Mitglieds und weltweit bekannten 3D-Malers Gregor Wosik angestimmt „Heile, heile Gänsje“. Gregor Wosik war bei den Vorbereitungsarbeiten zu den diesjährigen Rheydter Kunsttagen von der Leiter gestürzt und hatte sich ein Handgelenk gebrochen und eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Dieses Lied von Margit Sponheimer hatte dann der volle Saal zum zweiten Mal mitgesungen. Hotte zog auf allen Kunsttagen mit seinen Gedichten und Liedern immer wieder das Publikum an und erntete begeisterten Applaus.

Großen Beifall gab es auch bei „Stachels“ (ein Pseudonym) vertonten und mit der Gitarre begleiteten Texten, während Angelika Pasch mit ihrem „Tischtheater“ die Besucher durch das von Wilhelm Hauff adaptierte Märchen „Kalif Storch“ faszinierte. Selbst Mitglieder des Ensembles vom Theater Niederrhein schauten gebannt zu. In der oberen Etage des Bahnhofs waren Plakate aus den 15 Jahren Rheydter Kunsttage zu sehen, aber man konnte auch Kamil Schigalla bei der Arbeit eines künstlerischen Werks mit Legosteinen zusehen. Seine Werke, die spielerisch anmuten, aber eine hohe Konzentration und ein „künstlerisches Auge“ erfordern, sind mittlerweile in der gesamten Bundesrepublik ausgestellt. Und dann die Installation von Fabian Kieven, der im Obergeschoss des Bahnhofs ein „Gesamtkunstwerk“ aus elektronischer Musik in Kombination mit wechselnden Bildern auf einer Leinwand installiert hatte. Bild und Ton repräsentierten eine Vielzahl von Kontrasten, Ambivalenzen und Dualitäten, die uns tagtäglich prägen: Licht und Schatten, Tag und Nacht, Ruhe und Sturm, Freude und Leid, Ordnung und Chaos. Die Besucher fanden nur Lob für seine Installation.

Große Dankbarkeit gebührt vor allem den Organisatoren der Rheydter Kunsttage, allen voran Wolfgang Hamacher, der „Mann für alle Probleme“, und den Künstlern Waltraud Knops und Horst Jungbluth, die sich bereits im Vorfeld sehr engagiert eingebracht haben, zusammen mit außenstehenden Freunden der Blauen Rheydter.

Ohne des Eigenlobs überschwänglich werden zu wollen, möchte ich doch noch Kunstinteressierte, die eigens aus Münster gekommen waren, zitieren: „Das haben wir in der Provinz nicht erwartet“ (pardon, „Provinz“ ist nicht mein Ausdruck), und Künstlerkollegen aus Düsseldorf und Krefeld, die ja sonst – man kennt es ja – sich eher verhalten bei Werken anderer Künstler äußern, fanden die Ausstellung „bemerkenswert“.

Wolfgang Ruske


 

2. Rheydter Kunstfrühling 2023

Begaben sich die Blauen Rheydter auf illusionäres Terrain?
Das Thema „Illusion“ stand für den 2. Rheydter Kunstfrühling im Mittelpunkt


Eröffnung durch die Schirmherrin Kulturdezernentin Christiane Schüßler der Stadt Mönchengladbach (Foto: Sandra Giersch)

Besucherrekord: Mehr als 600 Interessierte im Bahnhof Geneicken

Am zweiten Tag wurde die Strichliste der Besucher eingestellt. So viele Besucher waren seit langem nicht gekommen, um Kunst zum Thema „Illusion“ anzusehen. Aber auch das Begleitprogramm, das jetzt und in Zukunft den Rheydter Kunstfrühling bereichern wird, scheint die Besucher angelockt zu haben: Literatur sozusagen „zum Anfassen“. Lesungen der Schriftsteller und Schriftstellerinnen Magdlen Gerhards, Josée Hümpel-Langen, Henning Höllein („Stachel“), Isabelle von Linden und Horst Jungbluth („Hotte“) fanden begeisterte Zuhörer, begleitet von den Singing Songwriter Daniel Michels und Hotte. Junge Autoren und Autorinnen, die jetzt erst einmal die Veranstaltung ansehen wollten, haben sich bereits für den nächsten Rheydter Kunstfrühling angemeldet. Das ist es, was die Blauen Rheydter fördern wollen – jungen Talenten ein Podium zu geben. Die Kunstausstellung selbst fand höchstes Lob – nicht nur vom heimischen Publikum, sondern auch von renommierten Künstlern aus der benachbarten Kunsthochburg Düsseldorf. Sandra Giersch und Wolfgang Hamacher präsentierten Fotos und Fotocollagen im Großformat, Waltraud Knops hintergründige Installationen zum Thema Krieg, Vertreibung und Elend sowie ein großformatiges Wandrelief als Illusion, Daniela Löh, Gregor Wosik und Kamil Schigalla, der Lego-Künstler, hatten einen Dunkelraum in ein Kabinett der Illusionen verwandelt. Gregors gerahmte weiße Leinwände erstrahlten durch Schwarzlicht zu dreidimensionalen Bildern, Daniela Löh's Bilder waren "multi-illusionär" - bei Tageslicht wirkten sie anders als bei Schwarzlicht, und wenn man dann die  3-D-Brille aufsetzte, war man buchstäblich in einer anderen Dimension. Mehr "Illusion" kann man in der Malerei kaum umsetzen. Martina Dudziak hatte das Thema „Illusion“ in abstrakten Gemälden ausgedrückt, Wolfgang Ruske in einer Installation, bei der die Zeit, die Vergangenheit und Gegenwart sowie die Illusionsfabrik Hollywood eine Rolle spielt. Isabelle von Linden hatte Studien und Horst Jungbluth Zeichnungen eingebracht, die das diesjährige Thema bereicherten. Gabriela Drees-Holz „bespielte“ den Wintergarten des Bahnhofs mit einer Schmetterlings-Installation – Schmetterlinge als Symbol der Transformation, von der Raupe über die Puppe zum Schmetterling, der Wandlung ins Licht.

Eröffnet wurde der Rheydter Kunstfrühling am Samstag, 22. April, von der Mönchengladbacher Kulturdezernentin Christiane Schüßler, die als Schirmherrin ihre Freude über das Engagement der Blauen Rheydter zur Bereicherung der Kultur in Mönchengladbach zum Ausdruck brachte. Und aus philosophischer Sicht hatte Inge Wagner das Thema „Illusion“ beleuchtet.

(Fotos Wolfgang Hamacher)

 

  Auch junge Künstler...

 
Gedächtnis-Ausstellung unserer verstorbenen Mitglieder Ursula Breuer-Kieven und Rainer Käsmacher 

 

Beteiligte Künstler:  Ursula Breuer-Kieven +, Gabriela Drees-Holz, Martina Dudziak, Magdlen Gerhards, Sandra Giersch, Wolfgang Hamacher, Henning Höllein ("Stachel"), Josée Hümpel-Langen, Horst Jungbluth ("Hotte"), Rainer Käsmacher +, Waltraud Knops, Isabelle von Linden, Daniela Löh, Daniel Michels, Wolfgang Ruske, Kamil Schigalla, Inge Wagner, Gregor Wosik

Gefördert von:

         

 


 

Kunst im Rathaus

Ausstellung der Künstlerin Yolanda Encabo und der Künstler Klaus Schmitt und Martin Lersch.

Eröffnung Samstag, 29. April 2023, 11-13 Uhr
Rathaus Abtei, Rathausplatz 1, 41061 Mönchengladbach

 

Liedberg im Schmetterlings- und Kunsttaumel

Goldrettungsnest der Arche Noah des 21. Jahrhunderts

 


Die Künstlerin Gabriela Drees-Holz hat letztes Jahr bereits dreimal ein „Goldenes Rettungsnest“ aufgebaut, u.a. hat sie im Kölner Rheinauhafen das Kunstboot komplett in Goldene Rettungsdecken gehüllt und im Rettungsnest dieser „Arche Noah“ Unmengen an gehäkelten Blumen „gerettet“. Es gab auch eine kleine Begleitausstellung mit getapten Adam und Eva, die ja selbstverschuldet nicht in das Paradies, bzw. das Rettungsnest hineindurften, und ein paar ihrer beeindruckenden Aluminium-Kaffee-Kapsel-Arbeiten.

Nun wird sie sozusagen die Fortführung - etliche „Nummern größer“- aufbauen.  Vor 6 Monaten hat sie weltweit einen Aufruf publik gemacht, und angeboten, sich an diesem Projekt mit gehäkelten Schmetterlingen zu beteiligen. Inzwischen meldete sie mir begeistert, dass sie das gesteckte Ziel von 2000 Schmetterlingen tatsächlich erreicht hat. Die meisten sind im Raum Korschenbroich, Neuss, Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach gehäkelt worden, aber auch deutschlandweit (München, Wermelskirchen, Herdecke, Meschede, Ostsee, Harz, etc.) und auch aus Holland, Ungarn, Spanien, Venezuela, USA, und aus Neuseeland ist kamen Schmetterlinge angeflogen.

Sie wird wieder ein 3x3m großes goldenes Rettungsnest (bestehend aus originalen Rettungsdecken) aufbauen, in das zunächst eine weiße gehäkelte Blumenpracht gehängt wird. In die Blumen werden mehr als 300 Schmetterlings-“ketten“ gehängt, die einen „Schmetterlingswald“ bilden. Der Besucher wird zu einem „Fest der Sinne“ eingeladen: er kann den Schmetterlingswald durchschreiten, die Farbenpracht genießen, die Schmetterlinge berühren, die Blumen werden einen betörenden Duft verströmen, die Rettungsdecken rauschen leise, ebenso der umgebende Liedberger Wald, das Vogelgezwitscher setzt der „Klangkulisse“ die Krone auf. Und das ganze vor der atemberaubenden Kulisse des Liedberger Schlosses.

Partizipation wird aber auch noch auf anderen Ebenen „großgeschrieben“:
Es stellen 13 Künstler, 7 deutsche und 6 internationale, themenbezogene Arbeiten aus, darunter die großformatige Lichtinstallation der neuseeländischen Künstlerin Karen Sewell.
Außerdem beteiligt sich die gesamte Liedberger Grundschule mit einem Schuh-parcours: jedes Kind wird ein paar geweißelte Kinderschuhe zum Thema gestalten. Die Liedberger KiTa gestaltet die lebensgroße Stoffpuppe „Oskar“. Selbstverständlich sind die Aktionen in umweltorientierte Unterrichtsreihen eingebettet.
Ein weiteres Highlight ist der in Ungarn ebenfalls partizipativ entstandene 5x3m große gefilzte „Friedensteppich“, der in Liedberg zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird, bevor er seine Wanderausstellung durch Europa antritt.
Und last but not least wird Chor und Orchester des Gymnasium Korschenbroich für den musikalischen Rahmen sorgen, u.a. mit „Imagine“ und „Heal the world“, dabei werden die Besucher gebeten, mitzusingen.

Dem Titel „Liedberg im Schmetterlings-Taumel“ wird auch ganz Liedberg gerecht: in jedem Fenster werden Schmetterlinge zu sehen sein, und große fröhlich-bunte Pappschmetterlinge werden die Straßen säumen – befestigt an Bäumen, Regenrinnen, Laternen.

Inhaltlich zielt das Projekt auf den Appell: Lasst uns die Umwelt bewahren, lasst sie uns genießen. Es wird kein „Zeigefinder“ erhoben, sondern ein Loblied angestimmt. Das erläutert eine junge Pfarrerin.
Bürgermeister Mark Venten und Kulturamtsleiterin Michaele Messmann sind als Ehrengäste geladen.

Haagweg 1, 41352 Korschenbroich-Liedberg

 

 

Rückblick:

Der "heiße" Herbst der Blauen Rheydter 2022

Begonnen hatte dieser Kunstherbst mit einer Lichtperformance der Mönchengladbacher Künstlerin Christiane Behr, an der die Blauen Rheydter aktiv beteiligt waren. Die Videos und Fotos wurden bei weiteren Ausstellungen und Aktionen der Blauen Rheydter eingesetzt.

Foto: Wolfgang Hamacher

Im Rahmen der städtischen Kulturnacht „die Pulsive“ am ersten September-Wochenende im KUNSTSIGNAL im Bahnhof Geneicken haben sich die Blauen Rheydter beteiligt. Neben zwei Kunst-Ausstellungen zu den Themen „Blau“ und „Licht“ im Kunstbahnhof war Georges Burki vom Kunstsignal e.V. mit zwei weiteren Musikern aus der Schweiz nach Rheydt gekommen, um bis 22 Uhr zusammen mit Mönchengladbacher Jazzern eine Jam-Session zu veranstalten. Georges Burki hat klassische Violine studiert, war aber mit einer elektronischen Geige da, daneben Bass, Schlagzeug, Saxophon, Gitarre, Querflöte, Mundharmonika und Gesang. Die Besucher waren total begeistert. Und ab 22:30 Uhr hat Georges Burki zusammen mit dem international bekannten DJ Pascal Bauer die Lichtperformance der Mönchengladbacher Künstlerin Christiane Behr „Light meets Techno“ begleitet. Auch das war sensationell, wie die Besucher fanden.


 Foto: Sandra Giersch

Bereits eine Woche später – vom 09.-11. September 2022 - fanden die 14. Rheydter Kunsttage statt, veranstaltet von der Künstlergruppe Der Blaue Rheydter. Schirmherrin war die Kulturdezernentin der Stadt Mönchengladbach, Christiane Schüßler. Sie hat die Rheydter Kunsttage während der Vernissage am Freitag, dem 09. September, im KUNSTSIGNAL im Bahnhof Geneicken offiziell eröffnet. Die Rheydter Kunsttage werden vom Kulturbüro der Stadt gefördert.

     
Fotos: Sandra Giersch

Thema in diesem Jahr war die Fragestellung „Warum?“. Nach der Eröffnung befasste sich eine Performance der Blauen Rheydter zusammen mit der Gastkünstlerin Isabelle von Linden mit dieser Fragestellung und danach hatte Inge Wagner das Thema aus philosophischer Sicht betrachtet. Im Obergeschoss war wieder die Sonderausstellung des Kunstprojekts „Licht“ zu sehen.

Gefördert vom

Am Samstag, 10.09., und Sonntag, 11.09. war die Ausstellung von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Am Samstag um 16 Uhr trat das Frauen-Duo „EigenArt“ auf, am Sonntag gab es um 15:00 Uhr eine Lesung des Musikers und Schriftstellers Jochen Oberlack aus seinem noch unveröffentlichten Buch „Die Rockidylle“ über die Rockszene am Niederrhein in den 1970er Jahren - mit musikalischer Begleitung des Bluesmusikers Steve Catran. An beiden Tagen hatte auch der Singer-Songwriter Daniel Michels Auftritte.

   
Fotos: Sandra Giersch

Wieder eine Woche später, am 17. Und 18. September waren die Blauen Rheydter Teil des „parc/ours“ der Stadt Mönchengladbach – offene Ateliers und Kunstorte. Das Thema der Ausstellung war „Werkschau“ – das bedeutete, dass an allen drei Terminen im KUNSTSIGNAL im Bahnhof Geneicken jeweils eine andere Ausstellung zu sehen war. Was jedoch blieb, war die Sonderausstellung „Licht“ im Obergeschoss. Am Samstag um 17 Uhr fand im Bahnhof parallel zu parc/ours im Rahmen der Reihe „Weltklassik am Klavier“ das Konzert „Träumerei, Kinderszenen und ein Sommernachtstraum“ der international bekannten Pianistin Yu Mi Lee mit Werken von Mozart, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy, Schumann, Chaminade und Chopin statt.

Am Sonntag erfreute Harry Meschke mit seinen Improvisationen an den Hangs die Besucher.

 
Foto: Sandra Giersch

Soweit die Veranstaltungen im KUNSTSIGNAL im Bahnhof Geneicken (Otto-Saffran-Straße 102, 41238 Mönchengladbach-Rheydt). Darüber hinaus wurden die Blauen Rheydter eingeladen, sich an dem länderübergreifenden „kunststroom“ der Städte Roerdalen und Wassenberg am 01. und 02. Oktober zu beteiligen. Die Stadt Wassenberg stellte der Künstlergruppe den Bergfried mit seinen drei Etagen zur Verfügung. Hier wurden unter dem Motto „grenzenlos“ Bilder, Skulpturen und Installationen gezeigt.


Foto: Sandra Giersch