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Die Künstlergruppe „Der Blaue Rheydter“ Im Mai 2009 wurde die Künstlergemeinschaft "Der Blaue Rheydter" gegründet. Ziel war und ist es weiterhin, die Kunstszene im Stadtteil Rheydt der Stadt Mönchengladbach durch eine aktive Künstlergruppe zu bereichern, in der nicht nur bildende Künstler zusammen arbeiten, sondern sich auch Kreative anderer Kunstrichtungen wie Musik, Design, Literatur, Kabarett, Film und Fotografie vernetzen. Im Gegensatz zur Innenstadt ist der Ortsteil Rheydt immer noch hinsichtlich der Kunst benachteiligt.
Der Name der Gruppe ist als Wortspiel entstanden, weil sie in Rheydt gegründet wurde. Mit diesem Namen will sie sich keineswegs mit der Avantgarde-Künstlergruppe "Der Blaue Reiter", die 1911 von Wassili Kandinsky, Franz Marc und Alfred Kubin gegründet wurde, vergleichen. Vielmehr ist es eine Hommage an die Großen der beginnenden Moderne, und einfach ein wenig Selbstironie...
Zur
Zeit sind 20 Künstlerinnen und Künstler in der Gruppe. Folgende Sparten
sind dabei vertreten: Malerei und Illusionsmalerei, Bildhauerei,
Skulptur und Objektkunst, Installationen, Performance, Grafik und
Computergrafik, Design, Fotografie, Klassische Musik und
Singer-Songwriter, Theater, Gesang, Kabarett und Literatur.
Aktivitäten
Bereits im Gründungsjahr 2009 wurden die „Rheydter Kunsttage“ ins Leben
gerufen. Die ersten Kunsttage zogen mit offenen Ateliers und
entsprechenden musikalischen und literarischen Darbietungen in den
Ateliers zahlreiche Besucher an. Danach folgten jeweils im September –
meist während der der Blumenwoche die jährlichen Rheydter Kunsttage mit
einer Gemeinschaftsausstellung, die von Musikveranstaltungen, Lesungen,
Performances, Vorträgen und teilweise in Kooperation mit den Städtischen
Bühnen und den Niederrheinischen Symphonikern begleitet wurde.
Jedes Jahr gab es ein Thema, so wurde zum Beispiel in einer „Offenen
Werkstatt“ vor Publikum gearbeitet, so dass die Entstehung von
Kunstwerken verfolgt werden konnte. Bei seiner Gründung wurde die
Förderung junger Talente beschlossen. Neben dem individuellen Unterricht
einiger Mitglieder, die ehrenamtlich Kinder an die Kunst heran geführt
haben, war der „Nachwuchs“ auch bereits ein Thema der Rheydter
Kunsttage. Die ersten Rheydter Kunsttage wurden von den Mitgliedern
selbst finanziert, aber seit es die Förderung von der Stadt für freie
Kulturschaffende gibt, werden die Rheydter Kunsttage vom Kulturbüro
gefördert.
Neben den Kunsttagen waren die Blauen Rheydter mit Ausstellungen im
Großraum Niederrhein von Düsseldorf bis in die Niederlande vertreten.
Sie waren und sind Bestandteil des Kulturmarktes des Städtischen
Theaters Mönchengladbach – Krefeld, und haben von Anfang an bei der
Mönchengladbacher Kulturnacht „nachtaktiv“ mitgewirkt. Der erste Event
dabei brachte den größten Besucherandrang mit über tausend Besuchern,
obwohl das große Atelier abseits der gängigen Routen in der Nähe des
Museums Schloss Rheydt lag. Wahrscheinlich war der Grund die (eigene)
Umbenennung von „nachtaktiv“ in „nacktaktiv“, und tatsächlich gab es
Neukompositionen, eine Tanzperformance, natürlich Bilder zum Thema und
Aktmalerei für die Besucher. Weitere Highlights waren ein wochenlanges
Schulprojekt mit der Erich-Kästner-Grundschule, wobei unter anderem der
gesamte Schulhof von Gregor Wosik zusammen mit den Kindern in ein
dreidimensionales Bild gestaltet worden war, und das Projekt in einem
großartigen Schulfest abgeschlossen wurde, wobei die Kinder ihre
Talente, die von den Mitgliedern der Blauen Rheydter gefördert wurden,
in Form von Schauspiel, Tanz, Malerei und Skulptur dargestellt werden
konnten.
Das
Jahr 2014 war besonders kreativ und arbeitsintensiv. Zwei Projekte, die
von der Stadt Mönchengladbach gefördert wurden, mussten organisiert und
durchgeführt werden: der über drei Wochen dauernde „Parcours der Sinne“
ein Ferienprojekt, das für Schüler gedacht war, das aber fast 1500
Menschen aller Altersgruppen bis zu 80 Jahren angelockt hatte. Wolfgang
Ruske, der mit dem Pädagogen und Künstler Hugo Kükelhaus zu dessen
Lebzeiten zusammen gearbeitet hatte, hat zahlreiche Objekte
zusammengestellt und gebaut, die wirklich alle Sinne betrafen. Eine
weitere „sinnliche“ Veranstaltung war „eine ART MODEN show“, die in
Kooperation mit dem Maria-Lenssen-Berufskolleg durchgeführt wurde. Auf
einer 3D-Bühne mit Laufsteg brachten Models ihre künstlerisch
gestalteten Modeentwürfe zur Geltung.
Beide Sonderveranstaltungen konnten in einem Flügel im ersten Geschoss
des Marien-Centers stattfinden. Für die Rheydter Kunsttage mussten immer
wieder Leerstände von Geschäften gesucht werden, die dann oft von den
Mitgliedern noch hergerichtet und teilweise saniert werden mussten.
Mehrmals konnten die Blauen Rheydter aber auch in der Marienkirche
ausstellen – den beiden kunstinteressierten Pfarrern gebührt unser Dank.
Seit Herbst 2021 haben die Blauen Rheydter ein festes Domizil gefunden:
den Verein KUNSTSIGNAL e.V.
im Bahnhof Geneicken. Die Kooperation mit ihrem Vorsitzenden Georges
Burki verspricht eine nachhaltige win-win-Situation.
Ehrenmitglieder
Bereits zu den Rheydter Kunsttagen 2010 wurde die Kunstsammlerin und
Initiatorin des legendären „Offenen Wohnzimmers“, Hiltrud Neumann,
die inzwischen verstorben ist und ihren Nachlass dem Museum Goch
noch zu Lebzeiten vermacht hat, als Ehrenmitglied aufgenommen. Hinzu kam
der Kunstsammler und Ausstellungsmacher Jürgen Essers aufgrund seiner
Verdienste um die regionale Kunstszene, die Initiatorin des neuen
Offenen Wohnzimmers und Mitarbeiterin des Zentrums für offene
Kulturarbeit e.V. BIS, Claudia Übach-Pott. Ehrenmitglied der „Blauen
Rheydter“ wurde weiterhin
der bekannte Dichter, Grafiker und Singing-Songwriter Horst „Hotte“
Jungbluth. Da er über zehn Jahre die Künstlergruppe geleitet oder besser
begleitet hatte, wurde auch das Gründungsmitglied Wolfgang Ruske mit
dieser Ehre bedacht.
Chronologie der Aktivitäten:
2009
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