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Umweltschutz und Nachhaltigkeit |
Es gibt bei der Künstlergruppe DER BLAUE RHEYDTER keinen offiziellen Beschluss, den Umweltschutz bzw. die Nachhaltigkeit in den Fokus zu stellen. Dennoch hat sich im Laufe der Jahre bei den Aktionen und Ausstellungen gezeigt, dass alle Künstler diese Themen in ihr Werk einbezogen haben.
„Kunst und nachhaltige Entwicklung“
Zu den
Nachhaltigkeitszielen der
UN
Ziel 1: Armut in all ihren Formen und überall
beenden Unsere Ausstellungen sind bewusst eintrittsfrei, um allen unabhängig vom Einkommen Zugang zu hochwertiger Kunst zu ermöglichen. Wir nutzen bewusst ein Gebäude zentral im Siedlungsgebiet, um auch zu Fuß erreichbar zu sein. Wir legen großen Wert darauf, dass möglichst alle KünstlerInnen während der Ausstellung anwesend sind, und freuen uns, über die Kunst ins Gespräch zu kommen. Immer wieder erleben wir, dass fremde Menschen lange verweilen und gerade diese Interaktion und das unter-uns-Sein suchen und genießen. Mit unserem jetzt 15 Jahre währenden Ausstellungsangebot setzen wir immer wieder spartenrelevante Schwerpunkte, so dass wir der Bevölkerung schon über unsere Plakate Anregungen geben, mal literarisch, mal musikalisch, mal darstellend, mal bildnerisch-künstlerisch. Wir greifen Themen auf, die gesellschaftlich aktuell sind, und geben Impulse, mal darüber hinaus, mal Blickwinkel verändernd, und regen so zum eigenständigen Nachdenken und der eigenen Meinungsbildung an. Mit der aktuellen Ausstellung variieren wir das Thema „KI“ zu „künstlerischer Intelligenz“ und weisen damit auf einen essentiellen Bereich des menschlichen Seins hin, die Kreativität.
Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere
Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Fast alle unsere Werke beschäftigen sich inhaltlich damit, wie bisher regional, landesweit, bundesweit und weltweit mit unseren Böden, unserem Süßwasser, unseren Ozeanen, unseren Wäldern und der Biodiversität umgegangen wird, und dass subtile Schadstoffeinträge in Boden, Luft, Wasser und Pflanzen wie das offensichtlich kriegerisch Zerstörende beendet werden muss.
Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten
und ihr Wohlergehen fördern.
Wir zeigen mit der Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken, einen Weg der persönlichen psychischen Hygiene auf, angesichts dieser katastrophalen Welt-Lage Trauer, Verzweiflung, Entsetzen und Wut zu verarbeiten, nämlich künstlerisch, um in der Kraft zum Handeln bleiben zu können. Das trägt enorm zum Wohlbefinden des Einzelnen wie der Gesamtgesellschaft bei. Auch hierüber sind wir interessiert an Gesprächen und Austausch mit den Besuchern und Besucherinnen der Ausstellungen jeglichen Alters. Gerade auch die Kommunikation mit den Kindern ist äußerst hilfreich für sie und auch für die Künstlern und Künstlerinnen.
Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung
gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle
fördern.
Wir sind selber ein Zusammenschluss sehr unterschiedlicher Menschen. Unser Bestehen über nunmehr 15 Jahre, dem hohen Anteil an Gründungsmitgliedern sowie immer wieder auch neu eintretenden Künstlerinnen und Künstlern mag ein gesellschaftlich wirkendes Vorbild sein, dass trotz Unterschiedlichkeiten auf allen Ebenen eine Kooperation nicht nur gelungen ist, sondern auch zu tiefer Verbundenheit führen kann.. In unseren monatlichen Treffen bilden wir uns gegenseitig mit Kurzreferaten fort und unternehmen gemeinsame Ausflüge zu kunstrelevanten Zielen, auch über die deutschen Grenzen hinaus. So waren wir in diesem Jahr bei Glo´Art in Belgien. Die Anregungen schlagen sich natürlich in den ausgestellten Werken wieder und ebenso in den Gesprächen. Grundsätzlich bieten wir mit jeder Ausstellung Mitmachaktionen an, die allen offen stehen, und insbesondere auch Kindern und kunstfernen Besuchern die Möglichkeit geben, sich künstlerisch zu betätigen und auszuprobieren. Wir ehren und wertschätzen in diesem Jahr diese Werke der Besucher damit, dass sie mit aufgehängt und damit Teil der Ausstellung werden. Die Blauen Rheydter laden immer wieder neue Gastkünstler und Gastkünstlerinnen aus allen Sparten ein, so dass auch den Besuchern immer wieder neue Formen des künstlerischen Ausdrucks nahe gebracht werden. Durch die Wohnortnähe stellen wir so ein außerschulisches, sehr niederschwelliges Bildungsangebot im Bereich der Kultur – Kunst, Musik, Darstellung und Literatur - bereit.
Ziel 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen
zur Selbstbestimmung befähigen
Tatsächlich gehören unserer 13-köpfigen Künstler-Gruppe zur Zeit sieben
Frauen an. Damit machen wir sehr deutlich, dass Frauen und Mädchen aus
sich heraus Werke schaffen können, die im Hinblick auf Ausdrucksstärke
und das Künstlerische sehenswert, hörenswert und erlebenswert sind. Bei
den Blauen Rheydtern
wurde von Beginn an selbstverständlich gelebt, dass sich alle
Mitglieder, egal welchen Hintergrunds, gleichberechtigt einbringen und
an Entscheidungen mitwirken. Gerade die Vielfalt und Summe der Ideen der
Einzelnen fügt sich zu den jeweilig umgesetzten Konzepten unserer
Ausstellungen und macht den Charakter der „Blauen Rheydter“ aus.
Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und
Sanitärversorgung für alle gewährleisten
Natürlich gibt es bei unseren Ausstellungen saubere Sanitäranlagen und
fließendes Trinkwasser frei zugänglich.
Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner
Energie für alle sichern
Mit den Kunsttagen im ehemaligen Bahnhof im Rheydter Stadtteil Geneicken
beteiligen sich die Blauen Rheydter daran, den unter Denkmalschutz
stehenden Gebäudebestand einer neuen Nutzung zuzuführen, die einen
Gewinn für den Stadtteil ebenso wie für die gesamte Stadt darstellt.
Dadurch wird ein weiteres, niederschwelliges Kulturzentrum in einer
Region der Großstadt geschaffen, die in Bezug auf Kunstangebote eher
unterversorgt ist. Wir verzichten darauf, ein eigenes Vereinsgebäude zu
mieten oder gar zu bauen, und verhindern, dass intakte Bausubstanz
abgerissen wird, indem wir mit dem Verein „Kunstsignal“ e.V. als
Betreiber des Bahnhofs Geneicken kooperieren.
Ziel 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges
Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige
Arbeit für alle fördern
Mit unserer Gruppengründung und den regelmäßigen Ausstellungen bieten
wir eine Plattform, als Künstler und Künstlerinnen sichtbar zu werden
für Galeristen, Sammler und Käufer und damit unsere künstlerische
Tätigkeit auf nachhaltige Beine zu stellen. Mit dem „Kulturbeutel“,
kleineren Kunstwerken zu einem Preis meist weit unter hundert Euro,
bieten die Blauen Rheydter eine Option für Menschen mit kleinem
Geldbeutel an, sich hochwertige, originale Kunst leisten zu können. Auch
das gehört zu Menschenwürde, über das rein Funktionale hinaus das eigene
Lebensumfeld individuell nach eigenem Geschmack gestalten und einrichten
zu können.
Ziel 9: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame
und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
Durch die Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein „Kunstsignal“ e.V.
als Trägergesellschaft des Bahnhofs Geneicken trägt die
Künstlergemeinschaft „Der Blaue Rheydter“ dazu bei, dass sich das
Konzept als Kulturstätte in der
Stadt etabliert und trägt. Hinzu kommt, dass sich in Zukunft ein Bistro
eines türkisch-stämmigen Gastwirts hier etablieren wird, was die
Akzeptanz des Bahnhofs als Kulturmittelpunkt im Stadtteil
Mönchengladbach-Rheydt wesentlich erhöhen wird.
Ziel 10: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Die „Blauen Rheydter“ als Gesamtgruppe oder einzelne ihrer Künstler und
Künstlerinnen beteiligen sich regional und überregional an weiteren
Kunstprojekten. Einige sind international bekannt und wirken weltweit
auf die hier beschriebene Art. Ein Teil der Künstler und Künstlerinnen
sind hauptberuflich Kunstschaffende oder im Kulturbereich tätig, andere
wirken in ihren Hauptberufen und privat nachhaltig, z.B. mit Imkerei,
Permakultur oder der Schaffung weiterer, niederschwelliger Angebote in
der Erwachsenenbildung mit Seminaren und Vorträgen.
Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und
nachhaltig gestalten.
Durch Kunsttage, den Kunstfrühling und den damit verbundenen
Ausstellungen erreichen die Blauen Rheydter niederschwellig die Bürger
und Bürgerinnen und bieten Ideen an, regen aber auch zur Entwicklung
eigener, darüber hinaus gehender oder davon unabhängiger Entwicklungen
an. So können Innovationen, die im besten Fall in wirtschaftliche (z.B.
Start Ups) und soziale (z.B. im Bereich der Bildung oder der Gründung
weiterer Künstlervereinigungen) Projekte münden. Meist erfahren wir
davon nicht, doch ist davon auszugehen, dass unsere Besucher ermutigt
werden, selbst tätig zu werden, sei es andere Ausstellungen zu besuchen,
selber künstlerisch zu werken oder in einer der vielfältigen
(wirtschaftlich relevanten) Formen, Kunstentstehung zu fördern. Die
Blauen Rheydter entlasten seit ihrer Gründung die Kommune, indem sich
die Mitglieder einsetzen, ein Kulturangebot mit ihrer Zeit und viel
Engagement im Stadtteil Rheydt umzusetzen und dauerhaft zu gewähren.
Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Die Blauen Rheydter organisieren nun im 15. Jahr Kunst-Events mit
Ausstellungen und bieten damit ein dauerhaft etabliertes
Bildungsangebot. Darüber hinaus haben sie im Auftrag der Stadt
Mönchengladbach Projektwochen mit Grund- und Förderschulen durchgeführt
und mehrwöchige Ferienmaßnahmen, beispielsweise den „Parcours der
Sinne“, an der über 1400 Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen
und Migrationshintergründen beteiligt waren.
Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner
Auswirkungen ergreifen
Unser Beitrag in Bezug auf den Klimawandel und seine Auswirkungen liegt
auf der philosophischen und kommunikativen Ebene der Aufklärung,
Bewußtmachung und des Anregens kritischen Denkens mittels der
Aussagekräfte unserer Werke.
Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger
Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
Im Jahr 2018 war das Thema der Rheydter Kunsttage die Vermüllung der
Ozeane durch Plastik. Dazu ist eine große Gemeinschaftsaktion
entstanden. Die örtliche Presse und Politik hat dieses Projekt
ausführlich behandelt und begrüßt.
Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige
Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung
bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der
biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
Wie aus den nachfolgenden Hinweisen der einzelnen Mitglieder der Blauen
Rheydter hervorgeht, werden Biotope und Ökosysteme wie Wald und Wasser
in den einzelnen künstlerischen Aktionen einbegriffen.
Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige
Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und
leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf
allen Ebenen aufbauen
Mit der Bildung und Pflege unserer Gruppierung „Der Blaue Rheydter“
wurde eine inklusive Institution in der städtischen Kulturlandschaft
geschaffen, die seit nunmehr 15 Jahren leistungsfähig besteht. Sie
bereichert damit auf friedliche und doch klare Weise verschiedenste
Gesellschaftsebenen der Stadt, z.B. durch Kooperationen mit
Institutionen wie beispielsweise Kirchen, Schulen oder der Wirtschaft.
Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für
nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen
Schirmherren der Kunsttage waren ehemals der Staatssekretär Dr. Günter
Krings MdB sowie die Oberbürgermeister und Bezirksvorstände der Stadt
Mönchengladbach. Zur Zeit ist es die Kulturdezernentin Christiane
Schüßler. Wir arbeiten gern und stetig mit den Vertretern von Stadt und
Land NRW zusammen, die die Kulturarbeit der Blauen Rheydter schätzen und
fördern. Das gilt auch für die benachbarten Städte und Gemeinden, deren
Einladungen wir gern entsprochen haben.
Beispiele der Mitglieder:
Gabriela Drees-Holz
arbeitet seit Jahren künstlerisch zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit.
So hat sie mit gebrauchten Aluminium-Kaffee-Kapseln Skulpturen und
Installationen geschaffen, die international ausgestellt waren, zuletzt
parallel zur Biennale in Venedig. Mit diesen Werken will sie auf die
Verschwendung wertvoller Rohstoffe und auf die durch die
Aluminiumherstellung generierte Umweltvergiftung hinweisen. Ein weiterer
Schaffensbereich ist die Arbeit mit gehäkelten Schmetterlingen, zu der
sie Menschen international gewinnen konnte, aus recycelter Wolle
Schmetterlinge zu häkeln. Diese partizipatorischen Arbeiten werden in –
wie sie es nennt - Rettungsnester gehängt, symbolisch, um auf die
dramatische Gefährdung der Insektenwelt hinzuweisen.
Waltraud Knops
verwendet für Ihre
Bilderserien Fragmente alter, nicht mehr steriler Mullbinden und bei
ihren Bodeninstallationen Kartons, alte Schuhmacherleisten und
Gegenstände aus Haushaltsauflösungen. Für künstlerische Arbeiten –
Malerei, Skulpturen und Installationen - verwendet sie Fragmente u.a.
aus Altpapier, Verpackungsnetzen, Tapetenresten und Drucken, alte Koffer
und 50 Jahre alte Weinstöcke, die vom Winzer entsorgt wurden. Ihr
Werdegang wurde jahrelang von den Dozenten Ingrid Jureit und Alfred
Darda der Kunstakademie Bad Reichenhall begleitet. Isabelle von Linden ist Permakultur-Beraterin, Natur- und Wildnispädagogin (Jon Young, USA), Grafik-Designerin (Ruhr-Akademie, Prof. Jürgen Störr, Schwerte) und Pädagogin und auch als ehemalige Leiterin eines Waldkindergartens mit der Natur verbunden. Dies drückt sich sowohl in ihren literarischen und darstellenden als auch in ihren bildnerischen Werken aus. Ihr Schwerpunktthema ist "Natur" und "der Umgang mit Natur in unserer Gesellschaft". Ihre gesamte Lebensführung und damit auch die Auswahl ihrer künstlerischen Mittel fußt auf Second Hand und recycelnden Verfahren. Ihr Werdegang ist beeinflusst durch die großen deutschen Dichter und Dichterinnen und Künstler und Künstlerinnen aller Jahrhunderte. Ihre Schauspielausbildung erhielt sie durch Thomas Busse, Erkelenz.
Inge Wagner
ist vor allem als Pädagogin,
Heilpraktikerin und Schriftkünstlerin hervorgetreten. Die Themen Umwelt,
Gesundheit und Nachhaltigkeit – auch in Bezug zur Entwicklung der
Menschheit sind ihr Anliegen.
Kamil Schigalla
baut aus ausgedienten Legosteinen großformatige Bilder und Skulpturen.
Martina Dudziak
verwendet ausschließlich Fundstücke aus der Natur und vom
Zivilisationsmüll für ihre Bildobjekte und Skulpturen.
Daniela Löh
„beschreibt“ in ihren Gemälden mögliche Auswirkungen auf die
Pflanzenwelt durch die Emissionen der Technik mit ihren
Strahlenbelastungen.
Gregor Wosik
ist als 3D-Maler und Street-Art-Künstler international bekannt und
gefragt. Seine größten Arbeiten finden sich im Guinness Buch der
Weltrekorde. Viele seiner Motive beziehen sich auf die Umwelt. So
arbeitet er auch mit zahlreichen Umweltverbänden zusammen.
Sandra Giersch
spürt in ihrer Funktion als Fotografin verlassene Orte auf und lichtet
Details der „Lost places“ ab, um auf die Situation solcher Orte und
deren möglichem Erhalt aufmerksam zu machen. Ein weiteres Thema ist der
Wald und das Waldsterben, das sie in ihren Fotografien dokumentiert.
Horst Jungbluth
„Hotte“ als Singing Songwriter und Grafiker stellt in seinen Liedern,
Gedichten und Grafiken immer wieder die Umweltproblematiken in den
Vordergrund.
Daniel Michels
ist ebenfalls Singing Songwriter, leitet einen Kirchenchor und
interpretiert eigene Songs und die anderer Interpreten, wobei sich sein
Schwerpunkt im Erhalt einer lebenswerten Mitwelt darstellt.
Wolfgang Ruske
bezieht seine Materialien für Assemblagen, Kunst-Objekte und
Installationen aus dem „Müllhaufen der Geschichte“ und gibt ihnen
hinsichtlich der Kombination und des Kontextes eine neue Bedeutung. So
hat er beispielsweise im Fokus auf den Ukraine-Krieg eine Installation
aus Original-Fotos seines im 2. Weltkrieg verwundeten Vaters mit einem
modernen Panzermodell kombiniert, um die Situation zu verdeutlichen. Wolfgang Hamacher ist Fotodesigner. Mensch und Natur sind seine Themen. Unter diesem Titel fand auch eine Kunstaktion zusammen mit Gregor Wosik bei und in der Biologischen Station Krickenbecker Seen im Rahmen des Projekts Stadt-Land-Fluss des Landschaftverbands Rheinland statt, wobei großformatige Fotos sowohl im Foyer als auch an Bäumen im umliegenden Wald ausgestellt wurden. Auszug von der Eröffnungsrede von Wolfgang Ruske: „Diese Ausstellung beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Hat der moderne Mensch überhaupt noch ein Verhältnis zur Natur und wenn ja welches? Betrachten wir die Natur nur noch als Ressource, als notwendigen Rohstofflieferanten, den man nach Belieben ausbeuten kann? Seit es Menschen gibt ist die Natur Quell unseres ganzen Lebens. Was ist passiert mit der Beziehung des Menschen zur Natur? In der modernen Welt stehen nun andere Werte im Vordergrund. Wir verstehen die „Sprache“ der Natur nicht mehr und entfernen uns bewusst oder unbewusst immer weiter von ihr. Ist uns heute die Verbindung zur Natur verloren gegangen? Warum haben wir so schnell vergessen wo wir her kamen und was uns in unserem Innersten am Leben erhält? Es tut Not sich klar zu machen, dass wir besser die Liebe zur Natur wiederentdecken, als in einer technisch perfekten Welt zu leben.“ |
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